Die Selbsthilfegruppe radfahrlust® feiert ihr 15-jähriges Bestehen

Vom 19. bis zum 26. August 2023 mit radfahrlust® wieder gemeinsam in Bewegung kommen.
Geführte Spezialradtouren ab Viernheim mit dem ADFC Bergstraße.

Die radfahrlust® ist zurück! Zurück aus der notgedrungenen Corona-Pause, und zurück an der Bergstraße. Das 15. Jahr ihres Bestehens möchte die MS-Selbsthilfegruppe unter dem Dach der DMSG LV Hessen unbedingt in ihrem Heimat-Bundesland feiern. Unter dem Motto „mit radfahrlust® wieder gemeinsam in Bewegung kommen“ werden von dort aus geführte „Blümchenfahrten“ unternommen. Landrat Christian Engelhardt hat die Schirmherrschaft inne.

Neurologisch bedingte Gleichgewichtsprobleme bis hin zu Lähmungen machen es den an Multipler Sklerose Erkrankten unmöglich, ein handelsübliches Fahrrad zu fahren. Zum Glück gibt es seit vielen Jahren verschiedenste Spezialräder. Solche mit drei Rädern und niedriger Sitzposition bieten beste Voraussetzungen, um nicht umzufallen.

Die Selbsthilfegruppe radfahrlust® gibt es seit 2008. Jedes Jahr war die Gruppe an einem anderen Ort in der Republik unterwegs. In Viernheim war die Gruppe schon einmal im Jahr 2019. „Die Alexander-von-Humboldt-Schule war ein fantastisches Quartier mit viel Platz für die Liegedreiräder sowie zum Schlafen. Wir haben uns von der Schule und dem Landkreis sehr willkommen und unterstützt gefühlt“, sagt Klaus Vock, Initiator und Gründer der Selbsthilfegruppe radfahrlust®. Deshalb möchte die Gruppe wieder an dem Ort anknüpfen, wo sie vor 4 Jahren aufgehört hat, als die Corona-Pandemie kam und mit ihr eine dreijährige Zwangspause. Viele Mitglieder können es kaum erwarten, endlich wieder in die Pedale zu treten.

Alle mitnehmen – Integration steht obenan

Das Jubiläumsjahr 2023 bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. So stehen zum einen in diesem Jahr weniger Leihräder zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Einige Mitglieder haben zwar ihr eigenes Liegedreirad, doch lässt sich so ein mehrspuriges Fahrzeug nicht so einfach im Zug mitnehmen. So müssen diesjahr nicht nur die Leihräder von den Herstellern HP Velotechnik und Hasebikes, sondern auch eine Reihe von Eigentumsrädern vom Wohnort der Betroffenen an den Austragungsort transportiert werden. Die Teilnehmer kommen wohlgemerkt aus dem gesamten Bundesgebiet.

Ein langjähriges Mitglied der Selbsthilfegruppe ist nach einem Schlaganfall mit Hirnblutung inzwischen auf 24h Pflege angewiesen. Es wurde alles in Bewegung gesetzt, damit sie trotz ihrer massiv gestiegenen Einschränkungen mit dabei sein und möglicherweise mitradeln kann. Die Spezialräder der Firma Hasebikes bieten zum Beispiel die fantastische Möglichkeit, die Liegeräder aneinander zu koppeln, sodass man im Gespann mit vereinter Beinkraft vorwärtskommt.

Für Initiator Klaus Vock wäre es nicht denkbar, einzelnen TeilnehmerInnen absagen zu müssen. Sein Sohn Valentin steht ihm bei allem Organisatorischen tatkräftig zur Seite, was den 61-jährigen sehr freut.