Mit dem Herbst zieht nicht nur eine Veränderung in die Natur ein, sondern auch eine Veränderung in unserer Küche. Die kühleren Temperaturen und die Fülle an saisonalen Zutaten bieten uns die perfekte Gelegenheit, unsere Kochkünste herbstlich zu gestalten und wärmende Gerichte zu zaubern. In diesem Blogbeitrag laden wir dazu ein, mit uns auf eine kulinarische Reise durch den Herbst zu gehen. Entdeckt die Aromen, Farben und Genüsse dieser Jahreszeit, während wir euch zeigen, wie ihr die Zutaten gut nutzen könnt und warum sie sich gut bei MS und anderen chronischen Erkrankungen eignen.

Wenn die Blätter sich verfärben, die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, gibt es keinen besseren Ort, um es sich zu Hause gemütlich zu machen. Der Herbst bringt eine Fülle von saisonalen Lebensmitteln und tollen Zutaten mit sich, die sich perfekt für gemütliche Mahlzeiten und festliche Anlässe eignen.

Herbstliche Rezepte nutzen die Fülle an frischen, saisonalen Zutaten, die in dieser Jahreszeit verfügbar sind. Dies bedeutet, dass die verwendeten Lebensmittel oft auf dem Höhepunkt ihres Geschmacks und ihrer Nährstoffe sind. Außerdem sind diese Gerichte häufig herzhaft und wärmend. Sie eignen sich hervorragend, um sich an kühlen Herbsttagen aufzuwärmen und ein Gefühl von Gemütlichkeit zu schaffen.

Äpfel

Herbst ist die Haupterntezeit für Äpfel. Es gibt viele verschiedene Sorten, die in dieser Jahreszeit verfügbar sind, und sich gut für frische Snacks, Kuchen, Apfelmus und andere Gerichte eignen. Äpfel sind reich an Antioxidantien, wie zum Beispiel Quercetin, das Entzündungen reduzieren und die Zellen vor Schäden durch freie Radikale (Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels) schützen kann. 

Man kann beispielsweise einen einfachen und gesunden Apfelsalat aus gewürfelten Äpfeln, gehackten Nüssen (z. B. Walnüssen oder Mandeln), getrockneten Cranberrys oder Rosinen zubereiten und dazu ein Dressing aus Joghurt, Honig und Zitronensaft machen. 

Birnen

Birnen sind ein weiteres Obst, das im Herbst Saison hat. Sie können frisch gegessen oder für Desserts wie Birnenkuchen und Birnenkompott verwendet werden. Birnen sind vielseitig und können sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten verwendet werden. Sie bringen eine angenehme Süße und eine saftige Textur in Mahlzeiten und Snacks. Man kann diese beispielsweise backen, indem man das Kerngehäuse entfernt und sie mit einer Mischung aus Haferflocken, Honig, Zimt und Rosinen füllt. Anschließend einfach im Ofen backen und mit einem Klecks Joghurt essen.

Birnen enthalten verschiedene Nährstoffe, darunter Vitamin C, Vitamin K, Kalium und Folsäure. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Gesundheit des Immunsystems, die Blutgerinnung, die Herzgesundheit und die Zellfunktion. Birnen sind reich an Ballaststoffen, insbesondere löslichen Ballaststoffen. Ballaststoffe tragen zur Verdauungsgesundheit bei, fördern das Sättigungsgefühl und können dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Dies ist besonders wichtig bei Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kürbisse

Kürbisse sind ein Symbol des Herbstes und können für eine Vielzahl von Gerichten verwendet werden, darunter Kürbissuppe, Kürbispüree, Kürbispie und geröstete Kürbiskerne. Sie sind reich an Antioxidantien, insbesondere Beta-Carotin, das dem Gemüse seine charakteristische orange Farbe verleiht. Antioxidantien schützen den Körper vor Zellschäden durch freie Radikale (Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels) und sind außerdem kalorienarm und können in einer ausgewogenen Ernährung dazu beitragen, ein gesundes Gewicht zu erhalten. Am bekanntesten ist wohl die klassische Kürbissuppe, deswegen hier ein Rezept. Die Kokos-Kürbissuppe mit Curry und Ingwer verleiht der klassischen Kürbissuppe einen Hauch von Exotik und Wärme und ist vom Geschmack mal etwas leicht anderes: dazu benötigt ihr einen mittelgroßen Kürbis (z.B. Hokkaido oder Butternut), geschält, entkernt und in Würfel geschnitten. Außerdem ein gehackte Zwiebel sowie 2 Knoblauchzehen, 1 EL geriebenen frischen Ingwer, 1 EL Currypulver, 1 Dose Kokosmilch (ca. 400 ml), 4 Tassen Gemüsebrühe, 2 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer nach Geschmack und bei Bedarf frischen Koriander oder Petersilie zum Garnieren. Dann erhitzt ihr das Olivenöl, bratet die gehackten Zwiebel, den Knoblauch und den geriebenen Ingwer an (bis sie weich sind). Anschließend das Currypulver hinzufügen und unter Rühren etwa eine Minute anbraten, um die Aromen freizusetzen. Danach die Kürbiswürfel in den Topf geben und kurz anbraten und die Kokosmilch und die Gemüsebrühe hinzufügen. Gut umrühren und dann den Deckel auf den Topf legen. Die Suppe bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist (etwa 20-25 Minuten). Als letztes die Suppe mit einem Standmixer oder einem Pürierstab pürieren, bis sie eine samtige Konsistenz hat. Falls sie zu dick ist, kannst du etwas mehr Gemüsebrühe hinzufügen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Trauben

Weintrauben sind im Herbst besonders süß und saftig. Sie können frisch gegessen werden oder zur Herstellung von Wein und Rosinen verwendet werden. Diese sind in der Regel eine gesunde Wahl für viele Menschen, sowie eine gute Wahl für Menschen mit MS, da sie wichtige Nährstoffe enthalten. Trauben enthaltenen Antioxidantien, insbesondere Resveratrol, die dazu beitragen können, die Gesundheit des Gehirns zu unterstützen und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu reduzieren. Außerdem enthalten sie Antioxidantien wie Flavonoiden und Polyphenolen. Diese Verbindungen haben starke antioxidative Eigenschaften und sind gut bei Entzündungen.

Kartoffeln

Kartoffeln sind ein vielseitiges Gemüse und werden oft im Herbst geerntet. Sie können zu Kartoffelpüree, Bratkartoffeln, Suppen und vielen anderen Gerichten verarbeitet werden. Kartoffeln enthalten Kalium, was für die Herzgesundheit wichtig ist. Einige Medikamente, die zur Behandlung von MS eingesetzt werden, können den Kaliumspiegel im Blut beeinflussen, daher können Kartoffeln sich dazu eignen, dies auszugleichen. Wer Kartoffeln mag, wird dieses herbstliche Rezept mögen: Kartoffel-Kürbis-Auflauf. Ihr benötigt 4 Tassen Kartoffelscheiben (geschält oder ungeschält, je nach euren Geschmack), 2 Tassen gewürfelte Kürbisstücke, 1 gehackte Zwiebel und 2 gehackte Knoblauchzehen, 1 EL Olivenöl, 1 TL gehackten frischen Rosmarin und 1 TL frischer Thymian, Salz und Pfeffer nach Geschmack, 1/2 Tasse Gemüsebrühe, 1/2 Tasse fettarme Milch (oder pflanzliche Milchalternativen), 1/2 Tasse geriebener fettarmer Käse (optional), 1/4 Tasse gehackte Walnüsse (optional). Dafür heizt ihr den Ofen auf 190 Grad Celsius vor, erhitzt währenddessen das Olivenöl  und die gehackte Zwiebel und den Knoblauch und fügt dann die Kartoffelscheiben und Kürbisstücke hinzu. Bratet die Mischung einige Minuten lang an, bis sie leicht gebräunt sind. Dann fügt den frischen Rosmarin und Thymian hinzu und würzt das Ganze mit Salz und Pfeffer. Anschließend gebt ihr die Gemüsebrühe und die Milch über die Kartoffeln und den Kürbis, bringt das ganze zum Kochen, deckt den Topf ab und lasst es für etwa 10-15 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln und der Kürbis weich sind. Dann füllt ihr die Mischung in eine Auflaufform um und gebt den Auflauf  (wenn gewünscht mit geriebenen Käse und den gehackten Walnüssen) für 20-25 Minuten in den Ofen, bis er goldbraun und knusprig ist.

Karotten& Sellerie

Karotten sind ein beliebtes Gemüse im Herbst und eignen sich gut für Suppen, Eintöpfe, Karottenkuchen und rohe Snacks. Sie sind reich an Antioxidantien wie Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamin E. Antioxidantien helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren, was bei MS wichtig sein kann, da oxidativer Stress und Entzündungen eine Rolle bei dieser Erkrankung spielen können. Auch Sellerie ist ein typisches, herbstliches Gemüse, das häufig in Suppen und Eintöpfen verwendet wird. Bestimmte Verbindungen in Sellerie, wie Luteolin können entzündungshemmende Wirkungen haben, sodass sie gut in die Ernährung für Menschen mit MS passen. Beide Gemüsesorten lassen gut und lecker kombinieren, um köstliche und gesunde Gerichte zuzubereiten. Beispiele wären: Sellerie-Karotten-Suppe, Sellerie-Karotten-Gemüsebraten oder Sellerie-Karotten-Püree.

Rote Beete

Rote Beete ist ein weiteres Gemüse, das im Herbst Saison hat und sich hervorragend für Salate, Suppen und Beilagen eignet.  Das Gemüse ist eine gute Quelle für Folsäure (Vitamin B9), was wichtig für die Gesundheit des Nervensystems ist. Menschen mit MS könnten von einer ausreichenden Aufnahme von Folsäure profitieren. Rote Beete enthält außerdem Mineralstoffe wie Kalium und Eisen, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. Lecker kann zum Beispiel ein Rote Beete-Sala sein. Dazu schneidet ihr die Rote Beete (Achtung, färbt gut ab!) in dünne Scheiben oder Würfel und kombiniert das Ganze mit gehackten Nüssen (z. B. Walnüssen), Feta-Käse, frischem Rucola und einem Dressing aus Olivenöl und Zitronensaft. Dieser Salat ist dann reich an Antioxidantien und gesunden Fetten! Bei MS ist das Immunsystem überaktiv, und Entzündungen spielen eine wichtige Rolle. Antioxidantien können dazu beitragen, Entzündungsprozesse zu mildern und somit eignet sich der Salat super, wenn man sich an die entzündliche Ernährungsform hält.

Pilze

Herbst ist auch die Zeit, in der viele Pilzsorten, wie Steinpilze und Pfifferlinge, in Wäldern und auf Bauernmärkten erhältlich sind. In Hessen gibt es eine Vielzahl von Pilzen, die in den Wäldern und Wiesen der Region vorkommen. Beim Pilze sammeln ist jedoch Vorsicht geboten, da nicht alle Pilze essbar sind und einige giftig sein können. Aus frischen Pilzen kann man leckere Gerichte wie ein Pilzrisotto, Gegrillte Portobello-Pilze oder eine Pilzsuppe zaubern. Einige Pilze, wie Shiitake-Pilze, sind eine gute natürliche Quelle für Vitamin D. Vitamin D ist wichtig für die Gesundheit des Immunsystems und kann bei Menschen mit MS von Bedeutung sein. Pilze sind eine ausgezeichnete pflanzliche Proteinquelle und können in pflanzlichen und veganen Ernährungsplänen eine wichtige Rolle spielen. Der regelmäßige Verzehr von Pilzen kann außerdem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern, da sie cholesterinsenkende Eigenschaften haben.

Saisonale Produkte haben viele Vorteile, die sie zu einer attraktiven und oftmals gesünderen Wahl für eine ausgewogenen Ernährung machen. Saisonale Produkte sind in der Regel frischer und geschmacksintensiver, da sie geerntet werden, wenn sie reif und auf dem Höhepunkt ihres Geschmacks sind. Oftmals enthalten sie dadurch mehr Nährstoffe, da sie keine langen Transportwege hinter sich haben und weniger Zeit zur Lagerung benötigen. Der kürzere Transportweg bedeutet außerdem, dass sie umweltfreundlicher sind, da sie eben keine langen Transportwege zurücklegen müssen. Dies trägt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei. Die kurze Zeitspanne zwischen Ernte und Verzehr bedeutet auch, dass die Nährstoffe erhalten bleiben. Außerdem sind sie in der Regel kostengünstiger, da sie in Fülle verfügbar sind und nicht importiert oder unter künstlichen Bedingungen angebaut werden müssen.
Das Schöne an saisonalen Produkten besteht auch darin, dass sich die Verfügbarkeit im Laufe des Jahres ändert, wodurch die Ernährung abwechslungsreich bleibt und ihr im besten Fall eure Gemeinden und Orte unterstützt. Denn der Kauf von saisonalen Produkten aus der Region unterstützt außerdem die lokale Landwirte und die Wirtschaft eurer Umgebung.

Unser nächster Blogbeitrag „Mental fit durch den Winter“ erscheint kommenden Donnerstag, 26.10.2023! Bis dahin, eure Lisa 🙂