Zusammenfassung der Pressemeldung des DMSG BV vom 21.10.2022
Kühlende Bekleidung wie Kühlwesten, Stirnbänder, Nackentücher, Kühlhauben oder Kühlstrümpfe sind eine wesentliche Therapieoption bei MS-bedingter erhöhter Wärmeempfindlichkeit, dem sogenannten Uhthoff-Phänomen. Zu diesem Schluss kommt der Ärztliche Beirat des DMSG Bundesverbands in seiner Stellungnahme.
Bei den betroffenen Patienten können durch regelmäßige Kühlung zahlreiche körperliche Symptome wie auch die stark einschränkende und belastende Fatigue verbessert werden. Bei geplanter körperlicher Anstrengung, erwarteter Umgebungshitze sowie bei Fieber kann eine Verschlechterung der Symptomatik durch Kühlung auch prophylaktisch vermieden bzw. vermindert werden. Die Teilhabe am sozialen Leben wird damit erleichtert und die Einschränkungen durch die MS-Symptomatik verringert.
Dies ist umso bedeutender, als die MS überwiegend im jungen Erwachsenenalter auftritt und das Uhthoff-Phänomen auch bei körperlich wenig beeinträchtigten Patienten vorkommen kann, also auch bei solchen, die (noch) körperlich aktiv sein wollen und das aus medizinischen Gründen auch sollen. Darüber hinaus sind diese Kühlungsmaßnahmen leicht durchführbar, nebenwirkungsfrei und relativ kostengünstig.
Aufgrund der zunehmenden wissenschaftlichen Evidenz mit deutlichen therapeutischen Effekten befürwortet der Ärztliche Beirat des DMSG Bundesverbands den Einsatz von Kühlkleidung bei erhöhter MS-bedingter Wärmeempfindlichkeit.