
Der Sommer bringt Sonne, aber für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) kann Hitze zum Problem werden. Viele spüren bei hohen Temperaturen, dass es ihnen schlechter geht. Warum ist das so? Und was kann man dagegen tun? In diesem Artikel erklären wir das und geben Tipps für den Alltag.

Warum macht Hitze Probleme bei MS?
Menschen mit MS haben oft eine gestörte Reizleitung im Nervensystem. Wenn es sehr warm ist, leitet der Körper die Nervenimpulse noch schlechter. Dadurch kann es zu vorübergehenden Beschwerden kommen – wie mehr Müdigkeit, verschwommenes Sehen oder Schwäche.
Das hat sogar einen Namen: Uhthoff-Phänomen. Es bedeutet, dass sich MS-Symptome verschlimmern, wenn die Körpertemperatur steigt – zum Beispiel durch Sommerhitze, Sport oder ein heißes Bad. Die Beschwerden verschwinden meist wieder, wenn der Körper abkühlt. Es handelt sich also nicht um einen neuen Schub.
Wie kann man sich schützen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Menschen mit MS vor Hitze schützen können:
1.Kühle Räume aufsuchen
- Bleibe tagsüber in kühlen Räumen,
- Nutze Ventilatoren oder eine Klimaanlage.
- Morgens lüften. Dunkle Vorhänge oder Rollos helfen, die Wohnung kühl zu halten.
2.Kühlende Kleidung tragen
- Es gibt spezielle Kühlwesten oder Kopfbänder mit Kühlgel, die helfen, die Körpertemperatur zu senken. Wir können dich dazu gerne beraten.
- Leichte, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle ist ebenfalls hilfreich.

3.Viel trinken
- Trinke genug Wasser, am besten über den Tag verteilt.
- Vermeide Alkohol oder sehr süße Getränke – sie können den Körper zusätzlich belasten.
4.Kalte Duschen oder Fußbäder
- Eine kühle Dusche oder ein Fußbad kann schnell Erleichterung bringen.
- Auch feuchte Tücher im Nacken oder auf der Stirn helfen beim Abkühlen.
5.Sport in kühler Umgebung
- Bewegung ist wichtig, aber lieber morgens oder abends, wenn es nicht so heiß ist.
- Schwimmen in kühlem Wasser ist besonders gut geeignet.

Was kann man vorbeugend tun? Auch im Frühling oder Herbst ist es sinnvoll, sich auf heiße Tage vorzubereiten.
Gesund ernähren: Eine leichte, frische Ernährung unterstützt den Kreislauf.
Fit bleiben: Regelmäßige Bewegung hilft dem Körper, mit Stress – auch Hitze – besser umzugehen.
Hilfsmittel testen: Schon vor der Hitzezeit Kühlkleidung oder Ventilatoren ausprobieren.
Planung: Arzttermine oder anstrengende Aufgaben lieber auf kühlere Tage legen.
Fazit:
Hitze kann für Menschen mit MS belastend sein, besonders wegen des Uhthoff-Phänomens. Aber mit einigen Tricks und Hilfsmitteln lässt sich der Sommer besser genießen. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und rechtzeitig für Abkühlung zu sorgen. Manchmal hilft auch ein EIS :-)
Unser nächster Blogbeitrag erscheint am 17.07.2025! Bis dahin wünsche ich euch eine coole Zeit :-) Eure Nadine