Angesichts der großartigen Neuigkeit, dass wir unsere Peerausbildung um einen weiteren Kurs verlängern können, möchte ich meinen heutigen Blogbeitrag nutzen, um die Peerausbildung vorzustellen. Dafür habe ich mit meiner Kollegin Ebru Tas gesprochen, die die letzten beiden Peerkurse begleitet hat und die beste Ansprechperson für meine Fragen ist. Ihr könnt gerne weiterlesen, um mehr zu erfahren.
Lisa:
Was sind denn die Hauptziele und Schwerpunkte der Peerausbildung?
Ebru:
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Vernetzung und Austausch: Durch die Ausbildung sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, sich untereinander zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
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Peer-Beratung und -Unterstützung: Die Ausbildung soll die Teilnehmenden befähigen, als Peer-Berater*innen zu fungieren, indem sie anderen Betroffenen mit ähnlichen Erfahrungen Rat und Unterstützung bieten können.
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Vielfalt und Empowerment: Die Ausbildung fördert die Vielfalt der Erfahrungen und Perspektiven der Teilnehmenden und stärkt ihr Empowerment, um sich aktiv für die Belange von Menschen mit ähnlichen Erkrankungen einzusetzen.
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Selbstvertretung: Die Ausbildung soll den Teilnehmenden ermöglichen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und zu stärken, um sich selbstbewusst zu vertreten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Lisa:
Welche Voraussetzungen sollten potenzielle Teilnehmer für die Peerausbildung mitbringen?
Ebru:
Für die Peerausbildung sollten Teilnehmer einige wichtige Voraussetzungen mitbringen. Zunächst einmal ist Offenheit wichtig – sowohl gegenüber der eigenen Erkrankung als auch gegenüber anderen Personen mit Erkrankungen. Es ist wichtig, sich öffnen zu können und bereit zu sein, persönliche Erfahrungen zu teilen. Der Wunsch nach und die Bereitschaft zur Reflexion sind ebenfalls entscheidend. Teilnehmer sollten sich selbst und ihre Erfahrungen regelmäßig reflektieren können. Zudem sollte die Diagnose mindestens ein Jahr zurückliegen, da die Erkrankung sonst noch zu frisch und möglicherweise zu belastend sein könnte. Schließlich ist zeitliche Flexibilität wichtig, um an den erforderlichen Trainings und Treffen teilnehmen zu können.
Lisa:
Kannst du uns Beispiele für die Themenbereiche oder Module geben, die in der Ausbildung behandelt werden?
Ebru:
Um den Teilnehmenden die erforderlichen (Ziel-)Kompetenzen zu vermitteln, decken wir folgende Themenfelder ab:
- Selbstverständnis ehrenamtlicher Peerarbeit in der Rehabilitation: Hier behandeln wir die Erfahrung als adaptiven Lernprozess und die Professionalisierung adaptiver Lernerfahrungen sowie Themen wie Gesundheit und Wohlbefinden. Dazu gehören auch die Grundlagen der Salutogenese und des Schwerbehindertenrechts.
- Wichtige Grundlagen der Peerarbeit: Dazu zählen Empowerment, Recovery, Teilhabeorientierung, Sozialraumorientierung, Stigmatisierung und Entstigmatisierung, Selbsterforschung und Assessment sowie ressourcenorientierte Arbeit.
- Medizinische Grundlagen: Im medizinischen Bereich konzentrieren wir uns nicht nur auf Multiple Sklerose (MS), sondern berücksichtigen auch andere neurologische Erkrankungen, Beeinträchtigungen und Behinderungen. Dazu zählen dann inhaltlich zum Beispiel auch Verlaufsformen, Diagnostik, Symptome, Behandlung und medikamentöse- und Nicht-medikamentöse Therapien.
Lisa:
Wird es Unterschiede zu den ersten beiden Kursen geben?
Ebru:
Lisa:
Wie lange dauert die Ausbildung und wie oft finden Präsenzveranstaltungen statt?
Ebru:
Die Ausbildung dauert insgesamt ca. 1 Jahr und die Präsenzveranstaltungen finden an 4 Wochenenden statt.
Lisa:
Wie können Interessenten sich für die Peerausbildung anmelden?
Ebru: