Offizieller Auftakt von „Denk-mal an MS“ in Frankfurt – DMSG Hessen hat hessenweite Denkmal-Aktionswoche zum Welt-MS-Tag 2024 gestartet
Die Gemeinschaft der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hessen macht sich stark für Menschen mit MS. Mit ihrer Aktionswoche „Denk-mal an MS“ möchte sie rund um den Welt-MS-Tag am 30. Mai hessenweit auf die Krankheit Multiple Sklerose aufmerksam machen und wird daher mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen bekannte und geschätzte hessische Denkmäler mit orangenen Schals schmücken. Damit schafft sie auch einen konkreten Bezug zur Heimat der 28.000 Menschen mit MS in Hessen.
Der orangene Schal orientiert sich an der international bekannten orangenen Schleife, die für Solidarität mit der Krankheit MS steht. Die Farbe symbolisiert Energie, Stärke und Hoffnung. Der offizielle Auftakt von „Denk-mal an MS“ fand heute in Frankfurt am Main statt und kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe trägt nun den ersten orangenen Schal. Anwesend beim Schmücken der fast sieben Meter hohen Goethe-Staue auf dem Goetheplatz waren neben den Vertretern der DMSG Hessen unter anderem der Frankfurter Stadtrat Stephan Siegler, Schauspieler und Theaterleiter Michael Quast sowie Ex-Fußballprofi und heutiger Fußballtrainer Alex Meier.
Wer in nächster Zeit in Hessen unterwegs ist, sollte sich nicht über die zahlreichen orangenen Farbtupfer inmitten des Stadtbildes wundern. Dank der großen Anzahl sich beteiligender Ehrenamtlicher, Mitglieder und Mitarbeiter:innen der DMSG Hessen werden am Ende der Aktionswoche am 3. Juni mehr als 50 Denkmäler vom Schloss Biebrich über das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau oder die „Drei Schwätzer“ in Gießen bis zum Radom auf der Wasserkuppe mit orangenen Schals versehen sein, um die Menschen in Hessen für die Krankheit MS zu sensibilisieren. In einer sich kontinuierlich erweiternden „Denk-mal an MS“-Landkarte werden alle Standorte der Aktionswoche verzeichnet und auf der Website der DMSG Hessen veröffentlicht.
Auftakt in Frankfurt: Ein Schal für Goethe
Seit 1844 steht Goethe in seinem eher zurückgenommenen Grau in Grau auf dem Frankfurter Goetheplatz. Bis heute, denn da versammelten sich am späten Vormittag Vertreter, Mitglieder und Mitarbeiter:innen der DMSG Hessen mit ihren prominenten Gästen, um die bronzene Statue des Bildhauers Ludwig Schwanthaler mit dem ebenso modischen wie bedeutsamen Accessoire der DMSG Hessen zu versehen. Ex-Fußballprofi Alex Meier befestigte den orangenen Schal per Hebebühne am Hals des Dichters und berühmten Sohn Frankfurts und Theatermacher Michael Quast von der Volksbühne Frankfurt setzte „unseren“ Goethe spielerisch in Szene. Die Passanten, die durch die Aktion am Denkmal in der Frankfurter City angelockt wurden, konnten sich Informationsmaterial zum Thema Multiple Sklerose und dem Angebot der DMSG Hessen mitnehmen, außerdem standen Ansprechpartner:innen des Landesverbandes für Fragen zur Verfügung.
„Von Menschen mit MS für Menschen mit MS, dies prägt die Arbeit der DMSG und im besonderen Maße diese Aktionswoche. Die Idee der jungen Hanauer Selbsthilfegruppe ‚Die MainSchwäne‘, 2023 das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau mit einem orangefarbenen Schal zu versehen, entwickelte sich in diesem Jahr zu einer hessenweiten Initiative. An über 50 Standorten schmücken viele Menschen, die an MS erkrankt sind, ihre Denkmäler vor Ort und setzen damit ein Zeichen für MS in der hessischen Heimat. Gleichzeitig steht die Farbe Orange auch weltweit für die Solidarität mit der Erkrankung Multiple Sklerose“, sagt Dagmar Spill, Vorsitzende der DMSG Hessen.
Auch Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen, betont: „Uns ist es wichtig, den Welt-MS-Tag zu nutzen, um möglichst breit auf die Krankheit Multiple Sklerose aufmerksam zu machen und für aktuelle Themenstellungen wie beispielsweise die Unterschiede in der Gesundheitsversorgung im ländlichen und im urbanen Raum zu sensibilisieren. Wir freuen uns sehr, dass unsere Aktionswoche große Wellen schlägt und danken auch dem Landesamt für Denkmalpflege für die Unterstützung.“
Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, ergänzt: „Die Aktion ‚Denk-mal an MS‘ zeigt, wie öffentliche Räume zu Resonanzräumen werden: Für einen kurzen Zeitraum gehört die öffentliche Bühne den 28.000 an MS erkrankten Menschen in Hessen und ihren Angehörigen. Die Aktion macht beispielhaft darauf aufmerksam, dass die Denkmäler im öffentlichen Raum, die in den nächsten Tagen durch die Aktion ‚Denk-mal an MS‘ in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden, nicht nur Zeugnisse der Vergangenheit, sondern auch wichtige Begegnungsorte, Integrations- und Kommunikationsräume für alle Menschen sind. Wir begrüßen diese Aktion, denn nur, wenn öffentliche Räume aktiv genutzt werden, können sie auf Dauer erhalten werden.
„Diese Aktion macht nicht nur auf die Krankheit Multiple Sklerose aufmerksam. Sie sensibilisiert und informiert vor allem auch über MS. Damit trägt sie wesentlich zu einer Entstigmatisierung betroffener Menschen bei. Denn Wissen baut Vorurteile ab“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernentin der Stadt Frankfurt Elke Voitl.
„Als Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Hessischen Multiple Sklerose Stiftung und Mitglied im Bundesverband der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft freue ich mich über die Erfolge der Medizin auf dem Gebiet der MS. Mittlerweile stehen uns 20 wirksame Medikationen zur Verfügung, sehr viel besser haben wir die Erkrankung verstanden und können je nach Lebenssituation beraten. Am Welt-MS-Tag feiern wir nicht nur die Erfolge der Medizin, sondern auch die vielen Menschen mit MS, die vielen Angehörigen, die vielen Ehrenamtlichen, die Ärzte und Pflegekräfte sowie die Wissenschaftler, die sich den Umgang mit dieser Erkrankung zur Aufgabe gemacht haben“, ergänzt Prof. Dr. Uta Meyding-Lamadé, Chefärztin Neurologie am Krankenhaus Nordwest Frankfurt und Vorsitzende des Ärztlichen Beirats.