
Ein spannendes, buntes und ereignisreiches Jubiläumsjahr neigt sich seinem feierlichen Abschluss zu. Aus diesem Anlass lud die DMSG Hessen am vorigen Samstag, 8. November Mitglieder, Förderer und Wegbegleiter zu einem Festakt ins Ständehaus in Kassel, um 45 Jahre Selbsthilfe in Hessen zu würdigen und zugleich einen Blick in die Zukunft zu werfen. Zu den Ehrengästen zählten Dr. Sonja Optendrenk, Staatssekretärin (Hess. Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege) und Staatssekretärin Manuela Strube (Hess. Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales). Ein Höhepunkt des Programms war das Jubiläumskonzert der renommierten Barrelhouse Jazzband, die an diesem Abend zugunsten von Menschen mit MS spielte. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Präsentation von Video-Grußworten, u.a. von Christian Wulff, Schirmherr der DMSG und Fußballer Alex Meier als Botschafter für Menschen mit MS in Hessen. Beeindruckend war die Präsentation der verschiedenen DMSG-Projekte und Beratungsangebote zur regionalen Unterstützung von Menschen mit MS in Hessen bei ihrem Leben mit der Erkrankung.
Am frühen Nachmittag trafen die Gäste der DMSG Hessen im Saal der Landkreise im Kasseler Ständehaus zu einem Empfang ein. Hier standen die persönliche Begegnung, anregende Gespräche und das Wiedersehen im Mittelpunkt – ein sichtbares Zeichen der lebendigen Gemeinschaft, die die DMSG Hessen seit Jahrzehnten prägt. Unter den Gästen befand sich Phil Hubbe, der in seinen Cartoons das Leben mit Behinderungen aus seiner Sicht als Betroffener aufgreift und für das Jubiläum drei gerahmte Hubbe Cartoons für eine stille Auktion zur Verfügung gestellt hatte. An verschiedenen Info-Ständen präsentierten Mitarbeiter:innen der DMSG Hessen aktuelle Projekte und gaben Einblick in die Arbeit der Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®), bei der die DMSG Hessen Träger von 10 Beratungsstellen in Hessen ist. Auch Geschäftsführer Benno Rehn und seine Stellvertreterin Iris Alt standen für Fragen zur Verfügung.
Im Anschluss hieß die Vorsitzende der DMSG, Dagmar Spill, offiziell die Gäste herzlich willkommen und leitete weiter an Staatssekretärin Dr. Sonja Optendrenk, die aus Sicht ihres Ministeriums die Bedeutung der ehrenamtlichen, aber auch medizinischen Unterstützung bei der Bewältigung von chronischen Krankheiten wie MS durch die DMSG unterstrich. Gemeinsam mit Manuela Strube würdigten die Staatssekretärinnen aus Sicht beider Ministerien die Bedeutung des DMSG-Landesverbandes als eine der größten Selbsthilfeorganisationen Hessens und damit besonders das Engagement der zahlreichen ehrenamtlich Aktiven. Dagmar Spill richtete den Dank an Alle, die seit 1980 sowohl im Ehrenamt als auch als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DMSG Hessen dazu beitragen, Menschen mit MS und vergleichbaren Beeinträchtigungen zu unterstützen, zu informieren, zu befähigen und zu vernetzen. Dabei ehrte sie besonders Barbara Pospiech, Vorsitzende des Landesbeirats der Erkrankten und Vorstandsmitglied, die seit 30 Jahren das erfolgreiche Wirken des Verbandes geprägt hat und weiterhin mitgestalten wird.
„Miteinander-Füreinander – diesen Leitspruch erfüllen besonders diejenigen mit Leben, die ihre eigene Krankheitserfahrung in Gruppen oder in der Peerberatung teilen und Mut machen, einen selbstbestimmten Weg mit einer Erkrankung zu gehen. Sie in ihrem Ehrenamt gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team prägen die DMSG Hessen im besonderen Maße“, betonte die Vorstandsvorsitzende Dagmar Spill. „Es bleibt unsere Mission, Barrieren und Vorurteile im Lebensalltag von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie MS abzubauen. Und mit unserer kostenlosen Beratung, den Angeboten zur Gesundheitsunterstützung und dem medizinischen Netzwerk ein unabhängiger Unterstützer zu bleiben.“ Geschäftsführer Benno Rehn ergänzt: „Unser Jubiläum ist ein Anlass, zurückzublicken – aber vor allem ein Aufruf, weiterzugehen. Auch nach 45 Jahren gibt es noch immer viel zu tun, damit Menschen mit MS einen Platz in unserer Gesellschaft und angemessene Unterstützung finden. Wir wollen das gesellschaftliches WIR mitgestalten, das niemanden ausschließt.“
Musikalischer Höhepunkt des Abends war das Konzert der renommierten Barrelhouse Jazzband, die das Publikum mit einer Mischung aus Jazz, klassischem Swing, und Blues begeisterte. Mit schwungvollen Rhythmen und gefühlvollen Melodien bewegten die sechs Musiker zusammen mit ihrer Kontrabassistin alle Gäste, ob mit oder ohne Rollstuhl, im Ständesaal. Die Verbindung aus Musik und Gemeinschaft spiegelte eindrucksvoll die Werte der Selbsthilfe wider: Lebensfreude, Zusammenhalt und aktive Einbindung. Die fröhliche Veranstaltung klang mit angeregten Gesprächen am späteren Abend aus.






